Mehrere Schießereien an unterschiedlichen Orten in Schweden

Schießereien in Schweden

In der vergangenen Woche ereigneten sich mehrere Schießereien an verschiedenen Orten in Schweden. Ob alle der Gangkriminalität zuzuordnen sind, ist dabei aber nicht sicher. Mittlerweile sind Schießereien beinahe schon Alltag in Schweden, weshalb man aufpassen muss, dass man sie nicht mit einem Achselzucken hinnimmt.

Am Sonntagnachmittag fielen Schüsse im Einkaufszentrum Kungsmässan in Kungsbacka, wenige Kilometer südlich von Göteborg. Zu dem Zeitpunkt war das Shoppingscenter gut besucht. Daher kann beinahe von Glück gesprochen werden, dass nur eine Person verletzt wurde. Das Sicherheitspersonal vor Ort konnte den Täter überwältigen. Die Polizei nahm ihn fest, als sie am Ort des Geschehens war.

Es handelt sich dabei laut Polizeiangaben um einen Jungen unter 15 Jahren. Er wird des versuchten Mordes angeklagt. Ob der Täter in einer persönlichen Beziehung zum Opfer stand, das ist bisher noch nicht bekannt. Der 25-jährige Angeschossene ist Mitarbeiter eines Ladens in der Shoppingmeile, wie die Zeitung Expressen vermeldet.

Schießerei in Restaurant in Sollentuna mitten am Tag

Am Mittwoch wurde dann ebenfalls in einem Einkaufszentrum in Sollentuna nördlich von Stockholm ein Mann niedergeschossen. Auch hier ereignete sich die Tat mitten am Tag. Die Schüsse fielen in einem Restaurant, das bereits gut besucht war. Der angeschossene Mann überlebte mit nicht lebensgefährlichen Verletzungen, der maskierte Täter ist noch auf der Flucht.

Die Tat verdeutlicht eine Tendenz, die bereits seit längerer Zeit festzustellen ist: Während vor ein paar Jahren Taten aus dem Gangmilieu sich meistens nachts und abseits von Menschenmengen abgespielt haben, haben die Täter mittlerweile überhaupt keine Hemmungen mehr. Schießereien mitten am Tag, in Einkaufszentren, wo sich viele Unbeteiligte aufhalten, im Fall von Sollentuna sogar in unmittelbarer Nähe zu einer Polizeistation, sind die Regel geworden.

Familienvater erschossen – vermutlich Verwechslung

Und dann ist da noch die Tat in Malmö, die sich in der Nacht auf Montag ereignete. Ein Familienvater ohne irgendwelche Verbindungen ins Gangmilieu wurde durch das Fenster seiner Wohnung in der Serenadgatan erschossen. Während die Ehefrau und die Kinder schliefen, stand der Mann auf, weil es Lärm auf der Straße vor seiner Wohnung gab. Da wurde er erschossen.

Jetzt wurde ein 16-Jähriger wegen des dringenden Mordverdachts verhaftet. Wie die Polizei mitteilt, kommt der Jugendliche aus einem anderen Landesteil Schwedens, weshalb der Verdacht naheliegt, dass er rekrutiert wurde, um die Tat auszuüben.

Da das Opfer keinerlei Verbindungen in die kriminelle Welt hat und zugleich im gleichen Haus in einer anderen Wohnung eine Person mit Verbindungen zum Gangmilieu gemeldet ist, vermutet die Polizei, dass der Täter das falsche Opfer erwischt hat. Das macht die Tat nochmals tragischer.

Hier zeigen sich zwei weitere Tendenzen: Die Täter werden immer jünger und von Gangs bewusst eingesetzt, weil sie geringere Strafen zu erwarten haben. Und: Potenzielle Täter werden immer häufiger rekrutiert – oftmals übers Internet.

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